14.02.2024
Sie ist eine der erfolgreichsten Reiterinnen der Welt und hat bislang in ihrer Karriere unzählige Medaillen bei den Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften gesammelt. Und doch ist Reitmeisterin Ingrid Klimke ein Championat ganz besonders in Erinnerung geblieben: Die Weltreiterspiele 2006 in Aachen. Im Interview wirft die 55-Jährige aber nicht nur einen Blick auf dieses emotionale Großereignis zurück, sondern sie schaut auch voraus auf die FEI World Championships Aachen 2026.
Die WM kommt 2026 zurück nach Aachen. Wie war Ihre Reaktion auf diese Entscheidung?
Zuerst einmal habe ich mich natürlich riesig darüber gefreut. Gleichzeitig kamen bei mir aber auch sofort die wunderbaren Erinnerungen an die bisher wirklich schönsten Weltreiterspiele zurück, die ich bislang erleben durfte. Das Zusammenkommen aller Disziplinen, das gemeinsame Mitfiebern mit all‘ den anderen Teilnehmern und die wirklich erstklassigen Bedingungen haben dieses Championat zu einem echten Weltfest gemacht. Das sich dies alles nun 20 Jahre später wiederholen wird: Etwas Besseres kann dem Pferdesport wirklich nicht passieren! Ich bin mir sicher, dieses Event wird für alle Beteiligten eine wahre Freude werden.
Welche Bedeutung hat es, dass alle sechs Disziplinen in Aachen stattfinden werden?
Für mich ist das Zusammenkommen aller Disziplinen an einem Ort genau das, was die Pferdefamilie ausmacht. Und wenn ich mir etwas wünschen dürfte, wäre es, dass das immer so sein könnte. Oft ist es ja so, dass jede Disziplin ihr eigenes Championat hat. Dort kennen sich alle untereinander, man ist unter sich. Für mich persönlich ist es aber immer besonders schön, über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen, also auch von den anderen Disziplinen etwas mitzubekommen und sich mit den Aktiven auszutauschen. Man feiert zusammen, man leidet mit, wenn etwas schief geht. Und ganz nebenbei kann man beim Zuschauen auch jede Menge lernen und seinen eigenen Horizont erweitern. Demnach ist es eine ganz wunderbare Bereicherung, wenn alle Disziplinen an einem Ort zusammenkommen.
Sie waren 2006 mit dabei und haben die WM in Aachen als Aktive erlebt. Was ist Ihnen in Erinnerung geblieben?
Oh, da gab es unwahrscheinlich viele unvergessliche und wirklich grandiose Momente: Von der Eröffnungsfeier im vollbesetzen Hauptstadion bis zum Empfang auf dem Rathausplatz der Stadt Aachen. Ich kann mich auch an viele tolle Abende mit den Aktiven aller Disziplinen erinnern, aber auch mit Freunden, Bekannten und der Familie. So ein Event im eigenen Land zu haben, ermöglicht es einfach vielen, die sonst nicht immer hinterherreisen können, dabei zu sein.
Wie würden Sie die Stimmung von damals beschreiben?
Fröhlich, ausgelassen, einfach großartig. Es gab so viele Glücksmomente, die mit einer unbeschreiblichen Leichtigkeit gefeiert wurden, aber auch Momente zum Trösten, in denen die Aktiven ganz wunderbar aufgefangen wurden. Die Stimmung über alle Tage hinweg war wirklich noch auf keinem anderen Championat, das ich erleben durfte, so grandios wie in Aachen 2006.
Was würde es Ihnen bedeuten, das 2026 noch einmal als Reiterin zu erleben?
Einfach alles. Und genau darauf werde ich nun in den kommenden zwei Jahren hinarbeiten. Ich habe tolle Pferde im Stall, die ich nun ganz systematisch aufbauen werde, um hoffentlich 2026 in Aachen dabei sein zu dürfen. Das ist nun mein nächstes großes Ziel.